Mittwoch, 9. Dezember 2020

Funde in Facebook / Weißlichtsünden in Altenburg

In Altenburg gibt es eine aktive Fotocommunity, die Bilder in sozialen Medien veröffentlicht. Gelegentlich geraten Fälle von Lichtverschmutzung vor die Linsen. Die ersten beiden Bilder dieses Posts fand ich in Facebook. Die Fotografen erlaubten dankenswerter Weise die Verwendung im Blog.

Der Skatbrunnen gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Leider gehört er zu den wenigen Bodenstrahlerstandorten der Stadt. Das meiste Licht der zu sehenden zwei Bodenstrahler trifft Bäume, die dadurch später ihr Laub verlieren und so anfällig gegen einen zeitigen Wintereinbruch werden. 

Diese Bodenstrahler sind auch eine Gefahrenquelle. Wird man auf der Treppe geblendet, besteht Sturzgefahr. Eine Userin weist in der Facebook-Diskussion auf dieses Problem hin.

Das Foto postete Ronny Fischer am 6. Dezember 2020 in Facebook. 

Einige Meter die Burgstraße aufwärts wird die Fassade der Bartholomaikirche mit Bodenstrahlern angestrahlt.

Zur Beleuchtung der Fassaden historischer Gebäude wird in Altenburg überwiegend orangefarbige Beleuchtung verwendet. Das hat den Vorteil, dass dieses Licht wenig gestreut wird. Was die Fassade nicht trifft, hellt den Himmel relativ wenig auf und die Schäden für die Tierwelt sind ebenfalls vergleichsweise gering.

Der Nikolaiturm liegt in einer Gegend, in die ich selten komme. Heiko Sell postete am ebenfalls am 6. Dezember 2020 in Facebook ein Bild, dass die Lichtverschmutzung eindrucksvoll zeigt. Hier wird weißes Licht verwendet. Deutlich sind die bläulichen Lichtkeulen der Scheinwerfer zu sehen. Die blauen Anteile im Spektrum des weißen Lichts werden wegen der kurzen Wellenlängen (Rayleigh-Streuung) besonders stark gestreut.
 

Am 22. Januar hatte ich hier über die seltsame Straßenbeleuchtung in der Umgebung des Spatzennest in Südost berichet. Im Zuge einer Umbaumaßnahme wurde die Straßenlaternen abgeschaltet und die Beleuchtung übernehmen seit dem weiße Lampen an der Fassade, die das meiste Licht auf einen gegenüberliegenden Wohnblock abfeuern.

Hier nun zwei Bilder vom 8. Dezember, augenommen hinter der Rückseite des Spatzennest. Die angestrahlte Fassade des Wohnblocks ist sehr hell. Darüber ist es auf dem Handyfoto relativ dunkel. Die Sterne der Leier und eines Teils des Schwans sind zu sehen. In diesem Randgebiet ist der Himmel einigermaßen dunkel und man kann die Milchstraße aus dem Fenster sehen. Das Spatzennest ist ein lokaler Hotspot und so besonders auffällig.


 

Die abgeschalteten Laternen sind noch vorhanden. Auch die Natriumdampflampen stecken noch in den Fassungen. Vielleicht brauchte man sie nur wieder ans Netz anzuschließen und sie würden wieder leuchten. Die alten Laternen aus DDR-Zeiten sind zwar nicht sonderlich gut abgeschirmt, aber immerhin geben sie kein Licht nach oben ab und das Natriumdampfgelb ist unweltfreundlicher, als das Weiß, das an der Hauswand zu sehen ist.

Die alte Laterne wird übrigens durch eine Weihnachtsbeleuchtung auf einem Balkon in Szene gesetzt.

Sonntag, 29. November 2020

Saturnlampen

 Der Planet Saturn besitzt um den Äquator herum ein Ringsystem, das einer Scheibe ähnelt.

Vor einem Jahr sah ich in Bornheim zwischen Bonn und Köln Straßenlaternen, die dem Saturn ähneln. Anstatt eines Schirmes tragen sie eine flache Scheibe, aus der die Lampe herausragt. Das ungefähr so gleich viel Licht nach unten und oben abgegeben wird, ist am Busch erkennbar. Es ist keine Abschattung durch die Scheibe zu sehen. Zur Verringerung der Lichtverschmutzung ist sie nicht geeignet.

Völlig nutzlos ist die Scheibe nicht. Sie vergrößert die leuchtende Fläche wird, wodurch die Blenung geringer ausfällt. Außerdem Abschattung durch verringert, die von der Lampenhalterung hervorgerufen wird.



Ich hielt dieses Leuchtendesign für eine lokale Sonderform, bis ich auf Besuch bei Freunden in der Leipziger Brandvorwerkstraße ähnliche Konstruktionen bemerkte.


Diese Saturnlampen haben zwar eine angenehmere Farbtemperatur, als die in Bornheim, aber eine ähnlich unwirksame Abschirmung.


Sonntag, 25. Oktober 2020

Nächtliche Impressionen aus der Leipziger Innenstadt

Am Abend des 24.10.2020 besuchten wir in Leipzig das Krystallpalast-Varieté. Weil die Show 20:00 anfing, war es schon dunkel und auf dem kurzen Weg von der Straßenbahnhaltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz zum Krystallpalast gab es einiges an Lichtverschmutzung zu "bewundern".

Diese Bäume werden von Scheinwerfern der Fassadenbeleuchtung bestrahlt. Dadurch tragen sie länger Laub, was im Winter zu Schäden führen kann.

Zusätzlich werden manche Bäume von unten durch Bodenstrahler angeleuchtet. Bodenstrahler gibt es im öffentlichen Raum Leipzig sehr viele. Manche strahlen Bäume an, andere streifen Bauwerke, viele leuchten einfach nur in den Himmel.  


Auf dem Rückweg gingen wir einen Weg durch den kleinen Park zur Haltstelle. Der Weg wird von einer blendenden Laterne außerhalb des Parks beleuchtet, deren Licht lange Schatten wirft.


Vom Park aus ist das Cityhochhaus, der ehemalige Uni-Riese, zu sehen. Das Streulicht der Fassadenbeleuchtung ist gut erkennbar. Auf dem Handyfoto sind neben Kapella auch noch schwächere Sterne des Fuhrmann sichtbar. Mit bloßem Auge ging das nicht so gut.


Die Hauptstraßen Leipzigs werden gemäß Lichtmasterplan mit der Farbtemperatur 4000 Kelvin (Neutralweiß) beleuchtet. Das hat zwar den Vorteil, dass die Farben der Autos gut wahrgenommen werden können, blendet aber stark und wird im Dunst gestreut, ist also nebelanfällig.

Links im Hintergund ist die Stadtbibliothek zu sehen. Sie wird mit Weilicht angestrahlt, wobei ein Teil des Lichts in den Himmel geht. Vorbildlich dagegen ist die neue Probsteikirche, die im Hintergrund etwas rechts von der Mitte zu sehen ist. Dort wird auf Fassadenbeleuchtung verzichtet.


Am Goerdelerring mussten wir umsteigen. Auch hier stehen die hohen Weißlichtmasten.

Eine nicht sehr treffgenaue Fassadenbeleuchtung gibt es hier auch.


 

Freitag, 2. Oktober 2020

Skybeamer zur Leipziger Kleinmesse II. Es geht noch heller.

Am vergangenen Wochenende hatte ich wegen schlechten Wetters nicht auf den Skybeamer der Kleinmesse geachtet. Heute versuchte ich wieder astronomische Beobachtungen. Wegen fast Vollmond und Cirren war das schon schwierig. Richtig nervend war ein Skybeamer, der wesetlich heller war, als der voer 14 Tagen. Er hatte sogar Farbwechsel, die mit bloßem Auge deutlich sichtbar waren.

Drei Videoschnipsel, aufgenommen mit einer Sony RX100 III aus ca 1km Entfernung

Montag, 21. September 2020

Hiddensee - eine dunkle Insel

Die Tage vom 6.9. bis 13.9.2020 verbrachten wir in Neuendorf auf der Ostseeinsel Hiddensee. Neuendorf ist der kleinste der drei Orte und ist außerhalb der Saison sehr ruhig. Die größeren Orte im Norden - Vitte und Kloster - erzeugen keine warnehmbare Lichtverschmutzung. Selbst der Leuchtturm von Kloster ist nur unmittelbar am Horizont zu bemerken. Im Westen gibt es nur Wasser. Im Osten liegt die größere Insel Rügen, die nur wenig Licht in den Himmel streut. Etwas stärker wirkt im Süden das Festland mit der Stadt Stralsund.

Die Ostseeinseln haben viele klare Nächte. So sind sie gute Orte, ungetrübt den Sternenhimmel zu genießen.


Am Ankunftstag war ein prächtiger Sonnenuntergang zu sehen. Kurz zuvor sah es aus, als hätte es eine gigantische Sonneneruption gegeben.

Das einzige, was etwas nervt, sind die Starßenlaternen. Die Farbtemperatur ist höher, als es auf dem Bild erscheint und es gibt keine seitliche Abschirmung.

So sehen die Laternen bei Tage aus.

Im Hafen stehen einige Laternen, bei denen das Lampenglas klar ist. Bei ihnen lässt sich erkennen, dass zwei Energiesparlampen als Leuchtmittel eingebaut sind.


Damit sind die Laternen nicht sehr hell. Sie sind eher Wegemarkierungen und man kann unmittelbar am Haus beobachten, wenn man etwas findet, was die Laterne abschattet. Wenige Meter von dieser Laterne entfernt zeigte ein SQM-L schon 21,3 mag/Quadratbogensekunde an.

Ab Dienstag ließ das Wetter erste Beobachtungen zu. Am Mittwoch störte anfangs auch der Mond nicht mehr. Gegen Ende der Beoabchtung ging der abnehmende Mond auf. Vor dem aufgehellten Himmel erschienen die Wolken pechschwarz. Ein Anblick, der in der Stadt nicht möglich ist, weil die Beleuchtung die Wolken von unten anstrahlt.

Blick in die entgegengesetzte Richtung: Die Vorderseiten der Wolken werden vom tief stehenden Mond aufgehellt. Unten sind die Wolken schwarz.

Am Donnerstag machte ich diese Aufnahme. Sie besteht aus mehreren gestackten Bildern zu 30 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 800. Die Kamera lag dabei mit dem Objektiv nach oben auf einem Tisch. Leider machte während der Aufnahme jemand im haus das Licht an. Deshalb ist weiß das Reet-gedeckte Dach zu sehen. Der kreisförmige Fleck links unten ist ein Lichtreflex.

Dieses Bild ist wie alle anderen größer zu sehen, wenn man es anklickt.

Auf einer Einzelaufnahme vor dem Einschalten ist der Fleck nicht zu sehen.

Am Freitag kam Rauch von Waldbränden in Kalifornien über Mitteleuropa an und trübte den Himmel. Deshalb wurde der Lichtschein von Stralsund deutlicher sichtbar.

Belichtungszeit: eine Minute bei ISO 800

Mehrere dieser Bilder gestackt

Weiter oben war der Himmel noch ordentlich dunkel, nur etwas gedimmt.

Adler, Delphin und der untere Teil des Schwans

Schwan und Leier
Etwas oberhalb der Bildmitte ist der Nordamerikanebel bei Deneb, dem Hauptstern des Schwas zu sehen.
 

Sonntag, 20. September 2020

Skybeamer zur Leipziger Kleinmesse

Die Leipziger Kleinmesse ist ein traditionelles Fest mit Fahrgeschäften. Früher gab es sonnabends ein kurzes nächtliches Feuerwerk, das durch Skybeamer ersetzt wurde, die freitags und sonnabends stundenlang betrieben werden.


Am 18.9. störte der Beamer astronomische Beobachtungen stark. Die Helligkeit war nicht konstant, sondern es wurden sehr helle Pulse in den Nachthimmel gefeuert. Der Lichtstreifen war zeitweise von der abgewandten Gebäudeseite bis in Horizontnähe zu verfolgen.

Videoaufnahme vom 19.9.:

Während der Lichtwerfer am Freitag noch begrenzt Ziele im Sternbild Schwan und darunter im Bereich zwischen Bootes und Herkules beschoss, wurde am Sonnabend der gesamte Himmel bekämpft.

Freitag, 4. September 2020

4000K-Lichter in Leipzig Connewitz





Der neue Leipziger Lichtmasterplan sieht für die Straßenbeleuchtung auf Hauptstraßen die Farbtemperatur 4000K vor.

An der Eisenbahnlinie zwischen Hauptbahnhof und Connewitz wird zur Zeit nachts SEV mit Bussen gefahren. Dabei lässt sich gut beobachten, wie das Weißlicht allmählich die rötlichen Natriumdampflampen verdrängt. Auf einem Abschnitt der Bornaischen Straße nahe dem Connewitzer Kreuz ist das bereits passiert.

Das Video hat eine schlechte Qualität, weil der Bus innen hell erleuchtet war und die Scheiben das Licht spiegelten.

Montag, 17. August 2020

Ein positives Beispiel

Lichtverschmutzung im Haushalt spielt auch eine Rolle. Neben flimmernden Beleuchtungen mit Blauanteilen sorgen Anzeigen an Geräten für Probleme. In vielen Räumen stehen Geräte, an denen lästige blaue LEDs überklebt sind. Oft flimmern Displays und gehen dadurch auf die Nerven. Nicht selten ist heute die Ansicht, dass man LEDs nicht mehr ohne Flimmern betreiben kann.

Der August brachte die erste Hitzewelle des Sommers. Deshalb suchten wir nach kühlendem Gerät. Wir zogen einen Miefquirl einer Klimaanlage vor, weil kein Schlauch aus einer abgedichteten Öffnung heraushängen muss. Bei einem Miefquirl mit Querstromlüfter fiel ein schönes Display mit Temperaturanzeige auf. Rotes Licht stört die Anpassung an die Dunkelheit nicht. Außerdem wirkte das Licht sehr ruhig. Mit Zeitlupe-Videos ließ sich kein Flimmern entlocken.

Wegen der getönten Scheibe lässt sich nicht genau erkennen, was da genau verbaut ist. Möglicherweise befindet sich ein träges LCD vor einer LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Trägheit des LCD würde das Multiplexflimmern an der Siebensegmentanzeige schlucken. Das ruhige rote Licht der Hintergrundbeleuchtung wäre dann einem wohldimensionierten Kondensator zu verdanken.

Sonntag, 2. August 2020

Straßenlaterne als Insektenfalle



Nächtliche Außenbeleuchtung ist eine von vielen Ursachen des Insektensterbens. Insekten werden vom Licht angelockt und umschwirren die Leuchte, bis sie erschöpft abstürzen oder leichte Beute für Spinnen werden. Wegen der niedrigen Farbtemperatur ist diese Leuchte dabei vergleichsweise wenig schädlich. Auf dem Video ist auch kein Flimmern zu erkennen. Kritikwürdig sind nur die große Höhe, wodurch die Lampe in Zimmer hinein scheint und die schlechte seitliche Abschirmung. Für das Hauptstraßennetz sieht der Leipziger Lichtmasterplan 4000 Kelvin vor. Das ist ein Neutralweiß, das mit seinen Blauanteilen den Himmel stark aufhellt und bei direkter Ansicht auf eine Weise blendet, dass die Anpassung des Auges an die Dunkelheit für viele Minuten gestört ist.

Das Video entstand zufällig beim Test eines Fernrohrs in der Leipziger William-Zipperer-Straße mit an das Okular gehaltener Kamera. Dadurch ist es sehr verwackelt.

Flimmernde Deckenleuchte im Bahnhof Naumburg



Den Sonnabendnachmittag hatten wir genutzt, um nach Naumburg zur Vernissage der Ausstellung von Doris Baum in der St. Moritz Kirche zu fahren. Heimwärts hatten wir auf dem Bahnhof Wartezeit. Mir fiel tagsüber(!) auf, dass Licht flimmert. Mit der Handykamera lässt sich gut feststellen, welche Lichtquelle flimmert, wenn die Bildfrequenz des Videos mit der Frequenz des Flimmerns (häufig einfache oder doppelte Netzfrequenz 50/100Hz) eine Schwebung erzeugt. Als Ursache des Flimmerns erwiesen sich die Deckenleuchten.

Das Flimmern bzw. Flicker ist eine noch verhältnismäßig wenig beachtete Facette der Lichtverschmutzung. Bei Glühlampen ist es sehr gering und bereitet keine Probleme. Bei Leuchtstoffröhren und Billigversionen der Energiesparlampen auf Gasentladungsbasis war es immer schon wahrnehmbar. Mit dem Aufkommen von LED-Beleuchtung hat die Umweltbeeinträchtigung durch Flimmern stark zugenommen, weil man sich oft nicht die Mühe macht, die Gleichspannung ausreichend zu glätten oder beim Dimmen genügend hohe Frequenzen für die Pulsweitenmodulation zu verwenden.

Sonntag, 26. Juli 2020

Im Osten Sachsens

Am Sonnabend, d. 25.7. nahm ich an zwei Feiern im Osten Sachsens teil. Dort fielen lichtverschmutzende Leuchten auf.


Das Gelände um den Dresdner Hauptbahnhof ist allgemein ein Hort der Lichtverschmutzung. Dazu gehört auch, dass die sinnloseste aller Lichtquellen verbreitet ist: der Bodenstrahler. Manchmal wird versucht, irgend etwas anzustrahlen. Hier ist das nicht der Fall. Weit und breit ist nichts da, was angestrahlt werden könnte.


Der Kurort Altenberg im Erzgebirge bietet an erhöhten Standorten östlich der Pinge einen wundervollen Sternenhimmel mit prächtiger Milchstraße. Einziges Problem sind stark blendende Straßenlaternen. Sie sind schlecht abgeschirmt und geben weißes Licht ab.

Um den Kometen C/2020 F3 NEOWISE beobachten zu können, musste man an Stellen ausweichen, die vor der Blendung geschützt waren.

Donnerstag, 30. April 2020

Weißlicht im Hof wieder da

Im Beitrag vom 29.3. hatte ich von einer Verbesserung der Hofbeleuchtung durch Ausfall einer Weißlichtlampe berichtet.



Seit gestern Abend ist sie wieder hell. Glücklicherweise ist die Lampe inzwischen zugewachsen, so dass es kaum noch direkte Blendung gibt. Dafür wurde weiter links ein Leuchtmittel mit niedriger Farbtemperatur gegen ein weißes ausgetauscht.

Mittwoch, 15. April 2020

Zwei Seiten der Calvisiusstraße

In Leipzig bietet die Calvisiusstraße Gelegenheit, die Wirkung unterschiedlicher Farbtemperaturen zu erfahren.


Südwestlich der Georg-Schwarz-Straße sind kaltweiße LED-Leuchten an den Fassaden installiert. Die hohe Farbtemperatur und der schräge Abstrahlwinkel sorgen für unangenehme Blendung.


Auf einer kürzer belichteten Aufnahme ist die bläuliche Farbe besser zu erkennen.


In Richtung Nordost strahlen Natriumdampflampen. Auch diese sind an den Fassaden montiert und strahlen seitlich ab. Zur Blendung kommt des deshalb auch. Allerdings wird durch die orangene Färbung die Dunkelanpassung weniger anhaltend gestört.


Sonntag, 29. März 2020

Schattenspiele um defekte Hinterhoflampe

Auf dem ersten Bild des Posts vom 25. Januar ist eine helle weiße Hinterhoflampe in der Leipziger Paul-Küstner-Straße abgebildet. Links und rechts davon sind designgleiche Lampen zu sehen, die wesentlich schwächer und mit niedriger Farbtemperatur leuchten. Das Bild erinnert an einen mit Glühlampen bestückten Schwibbogen, bei dem eines der Birnchen plötzlich hell und weiß aufleuchtet und wenig später durchbrennt.





Der Beginn des Corona-Lockdown ging einher mit einer Serie klarer Nächte, die sich in der allgemeinen Ruhe gut nutzen ließen. Am Abend des 25. März war der Terror vorbei. Statt dessen hellen weißen Lichtscheins war an der Fassade nur der Schatten eines Baumes zu sehen. Dieser wurde wahrscheinlich durch Licht einer Straßenlaterne der William-Zipperer-Straße verursacht, das zwischen zwei Häusern hindurch vagabundierte. Hier zeigt sich auch, dass Fassadenbeleuchtung überflüssig ist.





Am nächsten Abend glimmte die Lampe weiß.




Sollte sie wieder die frühere Helligkeit erreichen, werden bald die Bäume wieder für Abdunkelung sorgen.




Die nervende direkte Blendung war nun weg. Auf die Qualität des Himmels hatte das keinen Einfluss. Ein SQM-L zeigte Werte um 19,4. Auf dem Handyfoto sind Sterne bis etwa 5m,5 zu sehen. Mit bloßem Auge waren es weniger.



Am Abend des 27. März zeigte sich ein seltsames Schattenspiel. Eine Wohnraumbeleuchtung projizierte davor hängende Gegenstände an die Fassade.

Samstag, 15. Februar 2020

Leipzig, Waldplatz bis Kolonnadenstraße

Am 13.2.2020 war ich vom Leipziger Westen unterwegs zur Kolonnadenstraße. Weil gerade keine Tram 8 fuhr, ging ich das letzte Stück ab Waldplatz zu Fuß. Auf dieser Strecke befindet sich eine Vielfalt an kleineren Lichtverschmutzungsgeräten. Gleich zu Beginn  sind die Bodenstrahler auf dem Waldplatz zu sehen, die Bäume und den Himmel von unten beleuchten und ansonsten Menschen mit Weißlicht blenden.


Ich lief die Friedrich-Ebert-Straße entlang und erreichte bald die Carl-Maria-von-Weber-Straße, die idyllisch am Elstermühlgraben liegt. Die Idylle wird durch weiße Lampen gestört, die erheblich blenden und die Fassaden anstrahlen, bestimmt nicht angenehm für Menschen, die das Schlafzimmerfenster an dieser Seite haben.
Am Himmel deutet sich schon die Weißlichthölle des Stadtzentrums an.

Eine kurzbelichtete Aufnahme aus der Nähe zeigt das Design der Leuchten. Es erinnert an einen Lampion. Während es bei einem lichtschwachen Lampion kein Problem ist, wenn Licht zur Seite abgestrahlt wird, nervt es bei hellen Leuchten. Zudem gelangt fast kein Licht dort hin, wo es hingehört: auf den Weg.
Ähnlich verhält es sich am Westplatz um das Rundhaus Käthe-Kollwitz-Straße 37 herum. Die weißen Lampen blenden nur. Der Weg wird derweil von weiter entfernten Natriumdampflampen in einem wärmeren Farbton beleuchtet.
Die Leuchte aus der Nähe. Bei sehr kurzen Belichtungszeiten - hier 1/3401s (!) - scheint die Kamera des Huawei P20 im normalen Modus einen Gelbstich zu entwickeln.
An den Rundbau schließen sich die Plattenbauten der Max-Beckmann-Straße an, die mit besonderen Lichteffekten verziert sind.
Die Straßenbeleuchtung ist als LED-Zeile am Dach angebracht. Das hat zunächst die Vorteile, dass es keine Schattenwürfe gibt und dass keine Masten im Wege stehen. Wer nach oben schaut, wird geblendet. Das Licht hat einen hohen Blauanteil.

Auch die gegenüber liegenden werden intensiv mit dem bläulichen Licht bestrahlt.
In der Kolonnadenstraße scheinen diese weißen LED-Lampen bei der Bevölkerung nicht sehr beliebt zu sein. Sie blenden und flimmern auch noch.
Menschen haben in Eigeninitiative Verbesserungen vorgenommen. Solche Einfärbungen machen aus dem grellen Licht ein angebehmeres. Bevorzugt sind warme Farbtöne, die auch nachts weniger umweltschädlich sind, wie gelb ...
... oder rot.
Auf dem Rückweg fuhr die 8 dann wieder. An der Haltstelle Westplatz "grüßten" blendende Laternen.



Man sieht direkt auf die LEDs.


In Leipzig gibt es Orte, die aussehen, als wäre dort ein immerwährender Polizeieinsatz. So eine Blaulichtflut erzeugt am Waldplatz das Gebäude, das dem Lichtverschmutzungsrivalen Käthe-Kollwitz-Straße 37 gegenüber liegt.