Das Spatzennest ist eine Kombination aus Kita und Senior*innenclub, die von der Volkssolidarität betrieben wird. Kritisiert hatte ich es hier einmal wegen eines schlecht gemachten Provisoriums zum Ersatz der Wegebeleuchtung. Seit September wird diese Beleuchtung vor 22 Uhr abgeschaltet. Eingeschaltet wird bei Dienstbeginn. Damit wurde das Problem ohne Umbauten an der Beleuchtung weitgehend beseitigt.
Seit Dezember sind klare Nächte selten. Am letzten Freitag war die Nacht teilweise klar und ich wollte von der Fensterbank aus mit einem kleinen Fernrohr noch ein paat astronomische Beobachtungen machen. An der Südseite machte das ein blendend helles Licht unmöglich.
Im Spatzennest fand eine Veranstaltung statt und Menschen lösten oft den Bewegungsmelder an einem Scheinwerfer aus. Der Blickwinkel ist 20° nach unten. Es ging also viel Licht in den Himmel. Der Wegebeleuchtungsersatz auf der anderen Seite war zu dieser Zeit schon abgeschaltet.
Auf einen Hinweis wurde schnell reagiert. Der Scheinwerfer wurde nach unten gedreht. Heute früh sah es nach einer Auslösung des Bewegungsmelders so aus. Nichts blendet mehr. Im Hintergrund ist zu sehen, wie der inzwischen eingeschaltete Wegebeleuchtungsersatz einen Wohnblock anstrahlt.
An einem Freitagabend hatte ich die Vernissage einer Ausstellung von Sylvia Gerlach in der Kirche Altscherbitz nahe Leipzig besucht.
Dabei fiel die vorbildliche Wegebeleuchtung auf. Die bodennahen Leuchten sind blendungsfrei. Bodennahe Leuchten haben den Vorteil, dass man ungestört in den Himmel schauen kann. Sie sind aber meistens so konstruiert, dass man beim Blick nach unten geblendet wird. Bei diesen hier ist das nicht der Fall.
Die Farbtemperatur liegt deutlich unter 3000K, was ebenfalls vorteilhaft ist.
Eine vorbildliche Lichtlenkung haben auch die Handlaufleuchten an der Treppe. Sie sind besonders blendungsfrei. Lediglich die Farbtemperatur erscheint etwas zu hoch.
Das Altenburger Bahnhof Center hat einen Werbebildschirm, der unbeabsichtigt als Fassadenbeleuchtung am Jobcenter wirkt. Auf dem Video lässt sich das daran erkennen, dass sich Farbe und Helligkeit beim Umschalten der Werbungen ändern.
Bei sommerlichem Wetter fand die erste Tagung der VdS seit Beginn der Corona-Pandemie in Halle an der Saale statt. Der Schwerpunkt lag auf gesellschaftlichen Themen, z.B. Barrierefreiheit und die Verbindung von Astronomie und Kunst.
Eine wichtige Rolle spielten auch ökologische Themen. Nachdem Tobias Beuchert von Astronomers for Planet Earth darüber gesprochen hatte, wie Astronom*innen als Multiplikator*innen für die Gestaltung der Zukunft wirken können, gab es eine Podiumsdiskussion über Lichtverschmutzung. Lichtverschmutzung verschandelt nicht nur den Sternenhimmel, sie schädigt auch die Natur direkt und trägt mit ihrem Energieverbrauch zur Klimaerwärmung bei.
Moderiert wurde die Runde von Peter Gärtner (l.). Mit dabei waren Andreas Hänel (r.) von der VdS-Fachgruppe Dark Sky und seit vielen Jahren gegen Lichtverschmutzung aktiv, die Naturfotografin Laura Kranich (2.v.r), die sich aktiv für Umwelt engagiert und ich, der die Ehre hatte, die Paten der Nacht zu vertreten. Das gab Gelegenheit, die Earth Night und das Projekt 22 Uhr - Licht aus zu erläutern.
Die Earth Night ist eine Aktion zur Eindämmung der Lichtverschmutzung. Dazu soll spätestens 22 Uhr alles nicht unbedingt nötige Licht abgeschaltet werden. Altenburg hatte 2021 mit der Abschaltung der Anstrahlung historischer Gebäude und Denkmäler teilgenommen. Diese Abschaltungen wurden danach beibehalten. Die neue Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung überlagert sich mit der Earth Night, weil darin auch Abschaltungen von 22 Uhr bis 16 Uhr vorgeschrieben sind. Diese betreffen neben der Anstrahlung von Gebäuden und Denkälern auch Werbebeleuchtungen. Die Stadt verzichtet jetzt ganz auf Anstrahlungen.
Wie im Vorjahr machte ich einen Stadtrundgang. Die Umsetzung an historischen Gebäuden und Denkmälern hatte im vorigen Jahr in Bildern gezeigt. Diesmal konzentrierte ich mich mehr auf Leuchtwerbung.
Am Bahnhof Center war bis kurz vor 22 Uhr noch fast alles an. Hier die Seite zum Busbahnhof.
Abgeschaltet war ein Großbildschirm. Dieser ist schon die mit Abstand hellste Lichtquelle des Ensembles. Er taucht dann das benachbarte Jobcenter in helles Licht.
Im Video mit Zeitlupe ist deutlich zu sehen, dass die Straßenlaternen und die Eingangsbeleuchtung der Western Spielhalle flimmern.
21:52 wurde schlagartig fast alles abgeschaltet.
Lediglich die Spielhalle hatte noch an. Sie hatte noch geöffnet.
An der Frontseite war alle Werbung ausgeschaltet.
Der Weg ins Stadtzentrum führt an der Poliklinik vorbei. Das blaue Licht strahlt in den Himmel. Drastisch ist das im Post vom 15. April zu sehen.
Zur Earth Night 2021 war der Rathausturm in helles, weißes Licht getaucht, obwohl die eigene Fassadenbeleuchtung abgeschaltet war. Ursache war ein heller Werbebildschirm im gegenüberliegenden Geschäft von Fielmann.
Heute war der Turm dunkel, ein gutes Zeichen.
Der Bildschirm hinter dem rechten Fenster war aus.
Beim weiteren Gang in Richtung Topfmarkt/Kornmarkt ließen Spiegelungen am Senfladen nichts Gutes erwarten.
Ein Werbebildschirm der Sparkasse war der Verursacher.
Auf dem Nikolaikirchhof waren die blendenden Stelen abgeschaltet.
Am 11.9.2022 informierten die Paten der Nacht über Lichtverschmutzung und Wege zu deren Vermeidung auf der Herba et Flora auf der Insel Frauenhain (Nähe Elsterwerda). Die Herba et Flora ist der größte Naturmarkt in Sachsen.