Montag, 20. Juni 2022

Besuch bei einem Leuchtenhersteller

Reden Paten der Nacht und Leuchtenhersteller miteinander, könnte es so erscheinen, als würden Pazifist*innen mit Waffenhersteller*innen diskutieren. Das Bild stimmt nicht genau, denn die Industrie ist so weit, Leuchten anzubieten, die nachhaltig produziert werden und bei denen das Verhältnis zwischen nötigem Licht und Lichtverschmutzung günstig ist. Weil die Nachfrage inzwischen da ist, werden diese auch verkauft.

Sven Schöne hatte für heute einen Termin bei Leipziger Leuchten vereinbart. Volkmar Ihle war auch dabei. Vorab weise ich darauf hin, dass wir als Paten der Nacht keine Geschäftsbeziehungen mit Leipziger Leuchten haben und andere Unternehmen möglicherweise ähnliche Produkte anbieten.

Vorgestellt wurde uns u.a. die Leuchte "Alfons". Sie hat ein langlebiges Aluminiumguss-Gehäuse, dass unten mit einer Scheibe aus Einscheiben-Sicherheitsglas abgeschlossen ist. Hält ewig. Drinnen ist alles servicefreundlich und kann leicht ausgetauscht werden, egal, ob Treiber, LED-Platine, Linsen zur Lichtlenkung oder Lichtschotts zur Vermeidung von direkten Blendungen. Hat man sich z.B. vertan und eine zu hohe Farbtemperatur genommen (ein Fehler, der vielen Gemeinden unterlaufen ist, die sehr früh auf LED umgestellt hatten), lässt sich die Platine sekundenschnell austauschen. Die empfehlenswerten 1800K gibt es.

Der Clou ist das modular ausbaubare "Clever Light". Damit lassen sich Bewegungsmelder, RADAR, Dimmung und diverse Umweltsensoren kombinieren. Eine Grundvariante ist z.B. die Kombination aus Bewegungsmelder und vorprogrammierter Dimmung. Die Leuchte lässt sich z.B. so programmieren, dass ab 22 Uhr die Beleuchtung auf 10% reduziert wird. Weil die Helligkeitswahrnehmung logarithmisch ist, erscheint das gefühlt nur als eine Reduzierung auf ungefähr ein Drittel. Wird ein Mensch von einem Bewegungsmelder erfasst, fährt die Lampe auf z.B. 50% hoch, was von 100% fast nicht zu unterscheiden ist, und nach einer Haltezeit wieder auf 10% runter. Das bringt erhebliche Energieeinsparungen, ohne dass jemand das viele Licht vermissen dürfte. 

LED-Leuchten flimmern häufig sehr stark. Das kann zu Kopfschmerzen, Krampfanfällen, vorzeitiger Übermüdung u.a. führen. Ich hatte kein Messgerät für Flicker dabei. Meistens bekommt man das Flimmern aber gut mit der Handykamera abgebildet. Das Licht erschien bei der Alfons völlig ruhig. Weil das auch bei 7% Leistung noch funktionierte, tippe ich auf eine hohe Modulationsfrequenz.

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