Die Rosa-Luxemburg-Straße war wegen einer Baumaßnahme monatelang gesperrt. Nach der Wiederöffnung bot sich dieser Anblick. Die neue Straßenbeleuchtung ist heller und von höherer Farbtemperatur als die vorherige.
Neben dem Fußweg auf der linken Straßenseite liegt der Pauritzer Teich mit einem kleinen Park drum herum. Dort sind die Wege ausreichend beleuchtet. Angesichts der Überbeleuchtung auf der Straße entsteht eine scheinbare Dunkelzone, ein "Angstraum".Einseitige Straßenbeleuchtungen sind Gewaltlösungen. Man macht die Masten sehr hoch, damit Schatten auf der gegenüberliegenden Seite kurz gehalten werden. Damit wird viel Licht in die Fassaden geballert. Das ist ein typischer Rebound-Effekt. Weil man meint, LEDs sind effizient, verschwendet man viel Licht und damit wieder Strom. Schatten entstehen dabei trotzden. Hier sind nur niedrige Fahrzeuge zu sehen. Bei einem höheren Nutzfahrzeug entstünde ein größerer Schatten.Auf dem Fußweg der den Laternen gegenüberliegenden Seite zeigte das Instrument 19,5 Lux.Unter einer Laterne waren es 33,7 Lux. Das sind Werte, die der DIN entsprechen, aber nicht vorgeschrieben sind. Es gibt überhaupt keine Verpflichtung, Straßen zu beleuchten. Der Vollmond erreicht maximal 0,3 Lux. Dazu muss er hoch über dem Horizont stehen und der Erde nah sein, wie beim "Supermond" Anfang Dezember.
Unter der Laterne war es somit gut 100-mal heller als bei einem besonders hellem Vollmond.
Die Farbtemperatur von 3152K gilt nicht mehr als zeitgemäß. Als LED-Beleuchtungen aufkamen, ging es nur um Effizienz. Da wurden Laternen mit über 6000K aufgestellt, was schon fast blau ist. Der technische Fortschritt ist längst so weit, dass LEDs mit niedriger Farbtemperatur im Angebot sind.
Das Opple zeigte auch eine Warnung beim Flimmern. Diese Form der Lichtverschmutzung wird noch relativ wenig beachtet, auch weil die subjektive Wahrnehmung von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ist und unbewusste Effekte auftreten.
In den 90ern war ich immer auf der Jagd nach Grafikkarten, die einen schnellen RAMDAC hatten. Damit konnte man die Bildwiederholfrequenz des Röhrenbildschirms hochtreiben. Der Bildschirm musste das auch vertragen. 85 Hz fand ich noch nervend und hatte irgandwann mal etwas über 100 Hz und war entspannt. In dieser Zeit hatte ich öfters Computerprobleme bei Freunden behoben, die sich darüber wunderten, dass ich mich, sobald etwas auf dem Bildschirm zu sehen war, erstmal drum kümmerte, das Geflimmer loszuwerden. Für sie waren die Bildschirme bei 50 Hz oder 60 Hz ruhig.
Später lernte ich Menschen kennen, die von der Neurodiversität der Flickerwahrnehmung wesentlich stärker betroffen sind. Es erwischt allerdings alle. Der Film, den wir mit den Augen sehen, ist nicht so, dass wir alle Sekundenbruchteile einen Chip gleichmäßig belichten. Mit sprunghaften Augenbewegungen (Sakkaden) wird von Objekt zu Objekt gesprungen, damit zuerst die wichtigsten Elemente im Bild auftauchen. Flimmern verringert die Genauigkeit der Sakkaden und ermüdet die Augen. Kopfschmerzen sind eine Folge.
In diesem Fall flimmert die Laterne mit der doppelten Netzfrequenz. Die Risikoeinstufung beruht auf der hohen Modulationstiefe. Das ist typisch für sehr billige Treiber.







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